Philharmonisches Musikschulkonzert mit l’arc six, der Anhaltischen Philharmonie und der Musikschule Dessau
9. Mai 2015
19:30
Dessau
Anhaltisches Theater, Großer Saal

Cristin Claas & l’arc six mit der Anhaltischen Philharmonie und jungen Musikern der Musikschule Dessau, Ltg.: GMD Anthony Hermus

„Das wird ein riesiges Fest!“

Beim Philharmonischen Musikschulkonzert am kommenden Sonnabend, dem 9. Mai, betreten nicht nur das Orchester der Musikschule „Kurt Weill“ und die Anhaltische Philharmonie die Bühne des Anhaltischen Theaters. Mit an Bord sind in diesem Jahr auch die Sängerin Cristin Claas sowie die Band „l’arc six“. …

Selbst möchte er es so nicht sagen, aber letztendlich laufen bei Christoph Reuter alle Fäden für das diesjährige Philharmonische Musikschulkonzert zusammen. Er hat Stücke neu arrangiert, er hat Stücke neu komponiert – und all das für drei Ensembles, die ihm sehr am Herzen liegen. Bei „l’arc six“ sitzt er am Klavier, mit der Philharmonie hat er bereits einige Male zusammen gearbeitet und an der Musikschule war er selbst einmal Schüler. Das Publikum darf sich also auf beinahe maßgeschneiderte Stücke freuen, die Jazz- und klassische Orchesterklänge verbindet. auf letztere zu hören, könnte sich besonders lohnen. „Als Pianist habe ich mich immer geärgert, dass ich nicht im Orchester spielen durfte“, erinnert sich Reuter. Seine Band macht’s nun möglich, und als Komponist nutzt er mittlerweile vor allem die Chance, große Streicherklänge in seine Stücke zu integrieren. „Es ist einfach toll, für ein echtes Streichorchester zu schreiben“, so Reuter.

„Die Vorbereitung muss ziemlich langfristig sein“, erklärt Friedemann Neef, der die Streicher des Musikschulorchesters vorbereitet hat. … Für Motivation sorgte auch immer wieder Christoph Reuter. Er besuchte die Orchesterproben und arbeitete gemeinsam mit den Musikschülern an den Stücken. Außerdem bot er für sie Improvisations-Workshops an. Berührungsängste habe es da keine gegeben. „Das ist alles nur Psychologie“, sagt Reuter. „Wir haben alle so viel Musik gehört, wir können auch improvisieren.“ Und so brachte er mit leichten Aufgaben auch die Schüler dazu, frei ihre Ideen und ihre Musik zu spielen. „Das ging ziemlich schnell, ziemlich gut“, so Reuter. Einige Teilnehmer haben sogar den Mut, dies auf der ganz großen Bühne zu tun. Sogar solistisch. Selbstverständlich sind diese Improvisationen dann auch ins Konzertprogramm eingebunden worden.

Dass am Ende wirklich alles zusammenpasst und richtig zusammenläuft, dafür sorgt Generalmusikdirektor Antony Hermus. Er schaut mit Spannung auf das Projekt, ist sich aber sicher: „Das wird ein riesiges Fest! … Wenn die Schüler plötzlich neben den Profis sitzen, dann werden sie einfach mitgezogen. Das ist fantastisch“, ist Hermus begeistert. Und selbst wenn die Fehlerquote am Samstag nicht bei Null liegen mag, die Emotionsquote mache da alles wieder wett, ist der Generalmusikdirektor überzeugt.

Ute König, Mitteldeutsche Zeitung