Gesang: Cristin Claas
Piano, Fender Rhodes, Gesang: Christoph Reuter
Saxophone, Flöten, Bansuri, Gesang: Jörg Naumann
Cello: Gerald Manske
Drums, Tabla, Percussion: Thomas Rüdiger
Percussion: Falk Röske
Violine: Weronika Knapik, Christiane Thal
Viola: Christian Beyer
Cello: Harald Georgi
Aufgenommen im Carl-Maria-von-Weber-Theater Bernburg im August 2003 und in der Pauluskirche Dessau im Februar 2004, gemischt in den Proton-Studios / Elektrofilm Berlin von Frank-Uwe Neis.
Artwork: Katrin Zickler
Design: Christian Melms
- Tired
- Loneliness
- Open
- Jump on the train
- Wild milk
- Twilight
- Ride on
- Time (Cornish solitude)
- Be the one
- The next song
- Perfect thing
Seelen-Apotheker empfehlen wilde Milch mit viel Honig
Dass die Band ihre elf neuen Lieder unter dem Etikett „Wild milk“ versammelt und damit ein eigentlich sanftes Getränk in heftige Wallung versetzt, ist Programm. In seinen Texten kombiniert Saxophonist Jörg Naumann souveräner denn je paradoxe Motive, die sich erst aus einiger Distanz zum stimmigen Bild fügen. Und die Musiker um den Pianisten Christoph Reuter und die Sängerin Cristin Claas mischen dazu sorgfältig abgetönte Farben, die wie immer durch die raffinierte Perkussion von Thomas Rüdiger und Falk Röske grundiert und gelegentlich von Gerald Manskes Streicher-Arrangements aufgehellt werden. Das Ergebnis ist feinsinniger Kammer-Pop, der mit einer gemeinsamen Feier der Einsamkeit seinen ersten Höhepunkt findet. Später wird man auf dieser Reise von Gestern nach Morgen in einem Hotel in Cornwall einchecken, wo „Time“ schon im Abgleich des Alltags an der Rezeption unaufhaltsam verrinnt. Und endlich wird – kurz vor Schluss – das Versprechen auf den „Next Song“ gegeben, der eine reine Feier der Schönheit enthalten soll – ohne Worte natürlich. Immer wieder aber geht es in diesen Miniaturen um das Musizieren selbst – und damit um jene Form der Verständigung, die l’arc six bestens beherrscht. Im Dialog der weiblichen und männlichen Stimme sowie in der vielfältigen Auslotung der ungewöhnlichen Instrumental-Besetzung hat die Band inzwischen eine Perfektion erreicht, die sie weit über das Lokal-Niveau heraushebt. … Und Ermunterungen wie „Jump on the Train“ oder „Ride on“ möchte man postwendend an jene Künstler zurückgeben, die sie so überwältigend in die Welt gesetzt haben.
Andreas Hillger, Mitteldeutsche Zeitung