„In einem Meer von Tönen“ – l’arc six mit dem Landesjugendorchester Sachsen, Teil 2
11. April 2015
16:00
Knappenrode
Energiefabrik

Cristin Claas & l’arc six mit dem Landesjugendorchester Sachsen, Ltg.: Jan Michael Horstmann

47. Frühjahrsprojekt des Landesjugendorchesters Sachsen

Dirigent: Jan Michael Horstmann als Gast

Assistenz des Dirigenten: Sebastian Peter Zippel

Dozenten:
Violine 1: Prof. Albrecht Winter, HfM Köln / Leipzig
Violine 2: Ulrich Schliephake, MS Leipzig „J. S. Bach“
Viola: Friederike Flemming, Dresdner Philharmonie
Violoncello: Axel von Huene, Gewandhaus Leipzig
Kontrabass: Thomas Schicke, MDR-Sinfonieorchester
Michael Poscharsky, Robert-Schumann-Philharmonie Chemnitz
Holzbläser:  Daniel Rothe, Mittelsächsische Philharmonie
Blechbläser: Danilo Koban, Guiseppe-Sinopoli-Akademie der Sächsischen Staatskapelle
Schlagwerk: Hendrik Gläßer, Elblandphilharmonie Sachsen

 

Explosives Konzert in der Energiefabrik

Landesjugendorchester Sachsen begeistert Besucher in Knappenrode

 

Von der Mitte des 17. bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts schrieben gerade Vivaldi, Händel und Bach ihre Werke und sich in die Zukunft ein, als ein bis heute eher unscheinbarer französischer Violinist und Komponist damit begann, bewährte musikalische Strukturen zu dekonstruieren.

Die „Les elements“ aus der Feder von Jean-Féry Rebel erzählen von der Unordnung und Verwirrung, die das Chaos bestimmen. Das Landesjugendorchester Sachsen und sein musikalischer Leiter Jan Michael Horstmann machten sich und ihren Zuhörern im Kühlhaus der Energiefabrik die Schöpfung aus den Elementen der Musik zum Thema. Tatkräftig unterstützt wurden die klassischen Musiker von den Improvisationsspezialisten der Band „l’arc six“ und ihrer kongenialen Sängerin Cristin Claas.

Die Musiker nahmen sich das Chaos von Rebel zum Anlass, die Klänge des 18. Jahrhunderts mit jenen des 21. Jahrhunderts in einem dreistündigen Experiment auf ganz neuen Wegen in Kontakt zu bringen. „Der komponierte Urknall wird aus dem Kühlhaus schnell einen Feuerball machen“, versprach Jan Michael Horstmann vor dem ersten Ton. Und er sollte Recht behalten. In einem Raum, der vormals industriellen Zwecken gewidmet war, jazzten die Musiker von „l’arc six“ den Herder-Klassiker „Wenn ich ein Vöglein wär“ – zauberhaft getragen von der Stimme einer einzigartigen Cristin Claas – in ebensolcher Selbstverständlichkeit wie sie das Nachwuchsorchester in der finalen Euphorie des Gelingens in und durch die Magie der Improvisation führte. Eine Methode, die den Mut des Kollektivs und das Können des Einzelnen gleichermaßen anstrengt.

Erarbeitet hatten sich die knapp 50 Nachwuchsmusiker beides in einem Probenlager auf Schloss Colditz. Die Energiefabrik Knappenrode war die zweite Station ihrer kleinen Konzertreise.

Mandy Decker, Lausitzer Rundschau